Die Vortragende vom 13. Februar 2008

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Frau Univ.-Prof. Dr. phil. Mechthild Dreyer

 

  • 1985 Promotion, 1995 Habilitation, Universität Mainz

  • seit 2004 stellvertretende Vorsitzende des Hochschulrates der Universität Mainz.

  • Forschungsschwerpunkt ist die Philosophie des Mittelalters und ihre Wirkungsgeschichte. Hierzu gehören insbesondere Fragen zur Metaphysik, Wissenschaftslehre und Rationalität. Forschungen u. a. zu Hrabanus Maurus, zur Philosophie und Theologie des 12. Jahrhunderts, zu Albertus Magnus und Duns Scotus.

  • Herausgeberin der Buchreihe Zugänge zum Denken des Mittelalters (Münster)

  • Mitherausgeberin der Reihe Beiträge zu den Historischen Kulturwissenschaften (Berlin), der Reihe Studien und Texte zur Geistes- und Sozialgeschichte des Mittelalters (Korb) sowie zus. m. V. Leppin (Jena) Schriftleitung von Archa Verbi. 

  • Jahrbuch der Internationalen Gesellschaft für Theologische Mediävistik.

  • 1997 Preis der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften

  • 1995 - 1999 Stellvertretende Direktorin des Albertus-Magnus-Institutes, Bonn

  • seit 1999 Professorin für Philosophie, insbesondere Scholastische Philosophie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz.

Der Begriff des Gewissens - Philosophische Überlegungen in historischer Perspektive

Mechthild Dreyer, Mainz

Auch ohne große theoretische Kenntnisse von Gut und Böse zu besitzen, haben wir im Alltag ein gutes Gespür dafür, ob eine von uns begangene Handlung gut oder besser zu unterlassen gewesen ist, ob eine noch ausstehende Handlung vollzogen oder vermieden werden sollte. Steht unser Tun in Übereinstimmung mit dem, was wir als gut und damit als zu tun empfinden, dann haben wir ein „gutes Gewissen”.

Widerspricht unser Tun diesen Vorstellungen, spüren wir „Gewissensbisse”. Mag das Gewissen ein allgemein menschliches Phänomen sein, so setzt seine philosophische Reflexion doch vergleichsweise spät ein.

Eine ausdrückliche Gewissenslehre findet sich erst im lateinischen Mittelalter, dessen Denker jedoch auf antike Begriffsbildungen zurückgreifen können.

Der Vortrag will drei historische Stationen einer philosophischen Reflexion des Phänomens Gewissen beleuchten: Für das lateinische Mittelalter wird die für die nachfolgende Zeit prägende Gewissenslehre des Thomas von Aquin (1224/5-1274) vorgestellt. Sodann wird für die Neuzeit die Position Immanuel Kants (1724-1804) behandelt, der das Gewissen als „Bewusstsein eines inneren Gerichtshofes im Menschen” deutet. Schließlich kommen Deutungen des 20. Jahrhunderts zu Wort, hier vor allem die Ausführungen von Karl Jaspers (1883-1969). 

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